Beschreibung
Die Beiträge zur Kirchengeschichte des Scopingaus dokumentieren die Ergebnisse der Arbeit des regionalgeschichtlichen Arbeitskreises Kulturraum Scopingau über einen Zeitraum von 2006 bis 2014. Bis heute ist vielen Menschen, die in dieser Region des westlichen Münsterlandes leben und arbeiten, unbekannt, dass es sich – historisch gesehen – zur Zeit des Frankenreiches um sächsisches Gebiet handelte, das in Gaue aufgeteilt wurde. Der lateinische Name war pagus scopingus; daraus leitet sich sprachlich das heutige Schöppingen ab.
Die Beiträge behandeln einen Zeitraum von über 1200 Jahren: von der Christianisierung, über die Entstehung und Bedeutung von Frauenklöstern, die Rolle der „Wiedertäufer im westlichen Münsterland, bis hin zu Entwicklungen der Kirchlichkeit nach 1945.
Eine Vortragsreihe (2009 – 2014) des regionalgeschichtlichen Arbeitskreises Kulturraum Scopingau und des Instituts für die Geschichte des Bistums Münster am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Zusammenarbeit mit LEADER, lokale Arbeitsgruppe Steinfurter Land e.V. Herausgegeben von Thomas Flammer und Jürgen Schmitter in Zusammenarbeit mit Wolfgang Böcker, Rolf Cyprian (†), Bernd Dircksen, Anton Janßen und Ulrich Klisa.
Grußwort des Weihbischofs Dr. Christoph Hegge:
Der amerikanische Literaturnobelpreisträger Thomas Stearns Eliot sagte einmal: „Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen“. Dieser Ausspruch gilt im persönlichen Leben genauso, wie im übertragenen Sinne für eine Institution, ein Land oder eine Region. Für mich ist es deshalb immer eine große Freude, wenn sich vor Ort Menschen finden, die sich mit der Geschichte ihres Lebensumfelds befassen und sich auf Spurensuche ihrer heimatlichen Wurzeln, ihrer prägenden Identität machen. Die christlichen Wurzeln im Scopingau reichen gute 1200 Jahre in die Geschichte zurück, womit das Gebiet um das heutige Schöppingen zu den Regionen im Münsterland zählt, in denen die christliche Botschaft am längsten weitergetragen wird.
Im Namen des Bistums danke ich an dieser Stelle allen, die sich in den letzten Jahren ehrenamtlich im Rahmen der Vortragsveranstaltungen des regionalgeschichtlichen Arbeitskreises Kulturraum Scopingau um die Erforschung und das Wachhalten der christlichen Regionalgeschichte bemüht haben.
Wie groß das Interesse an der christlichen Lokalgeschichte ist, zeigte sich an den zahlreichen Besuchern der Vortragsveranstaltungen. Es freut mich sehr, dass diese Beiträge nun auch in gedruckter Form vorliegen. Dafür danke ich ganz herzlich allen Beteiligten, vor allem aber den Herausgebern des vorliegenden Buches.
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen für eine gute Verbreitung und Aufnahme des vorliegenden Buches, auf dass die Geschichte des Glaubens hierzulande den Leserinnen und Lesern Ansporn sei, heute den eigenen Glauben zu leben und das kirchliche Leben mitzugestalten.
Dr. Christoph Hegge
Regionalbischof für die Bistumsregion Borken/Steinfurt